Gemeinsam mit unseren Kinder- und Familienzentren, der Hilfe unserer IT-Abteilung sowie Ihnen und Euch, möchten wir das „stille Chaos der Farben“ in unsere Pro-Liberis-Einrichtungen bringen.
Auf der Projektionsfläche dieser interaktiven Arbeit sehen die Kinder ihren eigenen Körper durch tausende leuchtender, fließender Farbpartikel gezeichnet. Die Farbpartikel reagieren auf die Bewegungen der Kinder, können verwirbelt und geworfen werden. Die Arbeit lädt dazu ein, den eigenen Körper und die Auswirkungen seiner Bewegungen spielerisch, chaotisch, tänzerisch oder meditativ wahrzunehmen. Die Kinder können darüber hinaus miteinander interagieren und so einzeln oder in Gruppen Farbeffekte in der Projektion gestalten.
Die Arbeit wurde 2020 im Rahmen des Projektförderprogramms für Medienkunst der UNESCO City of Media Arts Karlsruhe gefördert. 2021 wurde sie auf dem Werderplatz in Karlsruhe erstmals gezeigt und erreichte dort ein vielfältiges Publikum.
Innerhalb der nächsten 12 Monate wird die Medieninstallation durch unsere Pro-Liberis-Einrichtungen touren. Einen „Fahrplan“ stellen wir in Kürze vor sodass im Idealfall auch die Familien, bei Kita-Festen, in den Genuss der Installation kommen können. Wir starten ab Montag, den 8. Mai 2023.
Über das Werk:
Es geht nicht vordringlich um Farben oder einen exzessiven Farbrausch.
Es geht eher um das Chaos, das bei den Bewegungen der Teilnehmer entstehen kann!
Denn dieses „stille Chaos der Farben“ spielt bei der Arbeit die Hauptrolle: Den eigenen Körper in einem ersten Schritt überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Das geschieht insbesondere auch dadurch, dass er eben nicht so aussieht, wie man es von seinem Spiegelbild erwarten würde.
Hat man verstanden, dass man einem veränderten Selbstbild aus fließenden Farben gegenüber steht, kann man die Arbeit in einem zweiten Schritt erforschen: Wenn mein Körper aus vielen leuchtenden Farbpartikeln bestünde, was könnte ich dann tun? Bei den meisten Menschen entsteht eine Art Mischung aus chaotischen, tänzerischen und meditativen Bewegungen.
In einem dritten Schritt werden sich die Personen dann oft darüber bewusst, dass sie in dieser Form auch mit anderen Personen interagieren können. Sie werfen sich Partikel zu, verwirbeln die Kontur anderer Personen, indem sie an ihnen vorbeilaufen oder sie bilden zum Beispiel Wesen mit mehreren Armen und Beinen. Und sie können selbst größer oder kleiner werden, indem sie näher an die Leinwand herantreten oder weiter weg gehen.
Am Ende interagieren also Personen vor der Leinwand miteinander, die sich eventuell gar nicht kennen, über alle sozialen Grenzen und Altersstufen hinweg. Denn sie alle sind in gewisser Weise gleich. Das war auch die ursprüngliche Intention der Arbeit am Werderplatz: Dass die vollkommen verschiedenen Menschen auf dem Platz alle auf friedliche Art und Weise etwas miteinander erleben konnten, unabhängig von ihrer etwaigen Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe. Und hier kommt dann eigentlich erst die Farbe in Spiel – vielleicht eher als Symbol der Vielfältigkeit – die sich jeder durch seine Position im Bild frei aussuchen kann.
Im Sinne der Nachhaltigkeit können wir durch das Zeigen der Installation an mehreren Orten verschiedene Geräte nur ein Mal anschaffen aber mehrfach nutzen.
Über die Künstler*in:
Holger Förterer
Der Medienkünstler Holger Förterer (* 1972) erschafft interaktive Umgebungen durch großformatige algorithmische Projektionen und Klänge. Mit seinen Bühnenprojektionen, unter anderem für den Cirque du Soleil aus Montréal und die Metropolitan Opera in New York, hat er internationale Anerkennung erlangt. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Eva Judkins
Die Kommunikationsdesignerin Eva Judkins (* 1978) betreibt mit Craig Judkins seit 2016 das Electric Eel Café am Werderplatz in Karlsruhe. Als Café und Kulturstätte mit Musik und Events prägt das Electric Eel das kulturelle Leben der Südstadt. Eva Judkins lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Unterstützer*innen gesucht:
Derzeit suchen wir noch nach Unterstützer*innen, um das Projekt idealerweise vollständig gegenfinanzieren zu können.
Der Um- bzw. Neu-Aufbau des Medienturms (bestehend aus Projektor, PC, Leinwand & Co.) kann leider nicht mehr im Zuge des Projektförderprogramms für Medienkunst der UNESCO City of Media Arts Karlsruhe gefördert werden.
Jeder Euro hilft uns, dieses spannende Projekt in unsere Einrichtungen zu bringen.
Gemeinsam mit unseren Fachkräften entwickeln wir medienpädagogische Projektansätze, um uns für weiterführende Förderungen zu bewerben. Unser Wunsch ist es, Kunst- und Medienpädagogik noch stärker in unsere Betreuungsarbeit einfließen zu lassen – und nebenbei lokale Kunstschaffende zu unterstützen.
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