Qualitätsmanagement
Das Qualitätskonzept der Pro-Liberis gGmbH

Unsere Kindertagesstätten werden individuell zu bester pädagogischer Fachpraxis auf Grundlage des nationalen Kriterienkatalogs beraten sowie bei der systematischen und langfristigen Qualitätsentwicklung und -sicherung unterstützt und begleitet. Die Verzahnung von systematischer Qualitätsentwicklung mit bildungspolitischen Vorgaben (Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen) und unserem Leitbild steht dabei im Fokus.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, eine hohe Qualität unserer pädagogischen Arbeit anzubieten.“

Zur Erreichung unseres Zieles werden die Leitungskräfte der Pro-Liberis gGmbH zur Steuerung der Qualitätsentwicklung von unserer Koordinationsstelle Qualitätsmanagement, dem Team der Fachberatung und unserer Stelle für Coaching beraten und begleitet. Der Transfer von Fachkompetenzen erfolgt dabei systematisch und einrichtungsübergreifend:

  • über unsere hauseigene Fortbildungsreihe „Ohne Leitung geht es nicht!“
  • durch externe Fort- und Weiterbildungen bzw.
  • in den wöchentlich stattfindenden Teamsitzungen,
  • den regelmäßig stattfindenden Leitungssitzungen, wie auch kleinen Leitungsrunden und
  • themenspezifischen Qualitätszirkeln

Die Pro-Liberis-Einrichtungen werden bei der internen Evaluation und Situationsanalyse angeleitet sowie bei der Entwicklung und Umsetzung von Zielver­einbarungen beraten und begleitet. Gleichzeitig wird die Teamentwicklung im Rahmen der systematischen Qualitätsentwicklung unterstützt.

Warum ist uns gute Qualität so wichtig?
„Nicht der Krippenbesuch an sich ist für die Entwicklung und Bildung eines Kindes förderlich, sondern die dort erlebte Qualität der pädagogischen Arbeit und Beziehungsgestaltung: zuverlässige Versorgung, liebevolle Zuwendung, sprachliche Anregung, sensible und wohldosierte Unterstützung und Herausforderung des kindlichen Neugier- und Explorationsverhaltens und die Ermöglichung von Peer-Interaktionen.“
(Vernickel, 2011)

Der Ausbau der Kindertageseinrichtungen erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die politische Intention, mehr Bildungs- und Chancengleichheit zu schaffen, kann allerdings nur mit der Steigerung der Qualität von Kindertageseinrichtungen erreicht werden. In Kindertageseinrichtungen mit hoher Qualität fühlen sich Kinder nachweislich wohler und ihre Entwicklung verläuft positiver als in Kindertageseinrichtungen mit einer weniger hohen Qualität:

Die pädagogische Qualität wird zum einen durch die Ansprüche und Erwartungen der Familien und unseres Teams, zum anderen durch die Vorgaben des Orientierungsplans eingefordert und bestimmt. Die Pro-Liberis gGmbH hat den Anspruch, die jeweiligen Vorgaben, Erwartungen und Wünsche in eigenen Qualitätsstandards zum Ausdruck zu bringen. Die Einlösung dieser Verpflichtung, pädagogische Qualität zu entwickeln, sicherzustellen und regelmäßig zu überprüfen, kann ohne ein gutes Qualitätsmanagement nicht gelingen. Dazu gehört für uns:

  • die Erarbeitung und regelmäßiger Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption,
  • der Einsatz von Instrumenten und Verfahren zur Evaluation der Arbeit in Einrichtungen,
  • ein trägerinternes und einrichtungsspezifisches Gewaltschutzkonzept für Kinder und Jugendliche,
  • die Verbindlichkeit unserer pädagogischen Qualitätsstandards,
  • Der Ausbau von Kindertageseinrichtungen hin zu Kinder- und Familienzentren,
  • die Verpflichtung, eine Möglichkeit anzubieten, um die Kinder auch in den Ferienzeiten zu betreuen sowie
  • die gemeinsame Förderung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen.

Möchten Sie mehr über den nationalen Kriterienkatalog und über die allgemeine Messung von Qualität erfahren? Dann lesen sie bitte hier weiter.

 

Der Nationale Kriterienkatalog

Der Nationale Kriterienkatalog ist im Rahmen der Nationalen Qualitätsinitiative (NQI) im System der Tageseinrichtungen für Kinder entstanden. Die NQI hat Kriterien zur Erfassung und Sicherung der Erziehungsqualität sowie entsprechende Evaluationsinstrumente entwickelt und erprobt, mit dem Ziel, ein umfassendes und konsensfähiges Instrumentarium zur Erfassung, Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder bereitzustellen. Die fachlich begründeten, klar formulierten und umfassenden Qualitätskriterien des Nationalen Kriterienkatalogs bieten Orientierung und den Maßstab für die Einschätzung der eigenen Arbeit und des Angebots einer Einrichtung.

Der Nationale Kriterienkatalog repräsentiert bestimmte pädagogische Grundüberzeugungen, die ein bestimmtes Bild vom Kind, seinen Bildungsprozessen und Annahmen darüber beinhalten, was Kinder für ihr Wohlempfinden und ihre Entwicklung brauchen. Diese Grundüberzeugungen entstammen jedoch nicht einem spezifischen pädagogischen Konzept, sondern stellen dar, was auf der Grundlage gesellschaftlicher Übereinkunft, rechtlicher Vorgaben und entwicklungspsychologischer Erkenntnisse als ein weithin getragener Konsens betrachtet werden kann. Darüber hinaus liegen dem Nationalen Kriterienkatalog ein bestimmtes Bild der Rolle frühpädagogischer Fachkräfte sowie deren Kompetenzen, welche sie zur Ausübung ihrer Profession brauchen, zugrunde.


Im Auftrag des NQI wurde mit dem Nationalen Kriterienkatalog ein Instrument geschaffen, das eine träger- und konzeptionsübergreifende Verständigung der Fachkräfte und den Vergleich von Einrichtungen ermöglicht und gleichzeitig Raum für konzeptuelle Vielfalt wahrt.

Die Merkmale des Nationalen Kriterienkatalogs beschreiben keine Mindeststandards, sondern „beste Fachpraxis“ ohne jedoch eine unerreichbare Utopie vorzugeben. An die pädagogischen Fachkräfte wird somit ein sehr hoher Anspruch gestellt. Der Qualitätskriterienkatalog dient als Ausgangspunkt für einen systematischen Qualitätsentwicklungsprozess. Die Sicherung der Qualität und deren Weiterentwicklung ist jedoch kein zeitweiliges Vorhaben, das nach einer gewissen Zeit seinen Abschluss findet, sondern drückt sich gerade durch seine Prozesshaftigkeit aus.

Woran kann gute Qualität gemessen werden?

Die Qualität des Gesamtpakets aus der räumlich-materiellen und sozial-emotionalen Umgebung bildet den Rahmen der Lebensbedingungen, in dem sich Kinder positiv entwickeln. Die Qualitätskriterien für gute Kindertageseinrichtungen richten sich an den Grundbedürfnissen der zu betreuenden Kinder aus: Kinder brauchen sichere Bindungen, eine angemessene körperliche Versorgung und Pflege sowie eine räumliche Umgebung, die ihnen als sicherer Hafen und Bildungsraum dient.

Für die Gewährleistung und Implementierung von qualitativ hochwertiger pädagogischer Arbeit in Kindertageseinrichtungen ist die pädagogische Professionalität der Fachkräfte ausschlaggebend. Die Kernaufgaben der pädagogischen Fachkräfte besteht in der feinfühligen und entwicklungsangemessenen Begleitung, Anregung und Unterstützung früher Bildungs- und Lernprozesse bei den Kindern sowie der wertschätzenden Kommunikation und konstruktiven Zusammenarbeit mit den Eltern der betreuten Kinder. Dafür ist auf der einen Seite ein differenziertes theoretisches Fachwissen und auf der anderen Seite eine selbstreflexive und forschende Haltung notwendig. Die Erfüllung der Kernaufgaben des pädagogischen Personals setzt eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern der betreuten Kinder voraus. Daher strebt die Pro-Liberis gGmbH gelingende Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen dem pädagogischen Fachpersonal und den Familien der betreuten Kinder an.


Orientierungsqualität

Die Orientierungsqualität zeigt sich in den grundlegenden Einstellungen und Auffassungen des pädagogischen Personals, in ihrem Bild vom Kind, den Erziehungszielen und den Bildungsangeboten – letztendlich durch das pädagogische Konzept einer Einrichtung. Die Orientierungsqualität nimmt Bezug darauf, wie klar und ausdifferenziert die pädagogischen Ziele einer Einrichtung formuliert sind und inwiefern diese in der Praxis umgesetzt werden.

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Strukturqualität

Die Strukturqualität ist die Dimension der pädagogischen Qualität, welche sich durch die materielle und personelle Ausstattung einer Einrichtung zeigt, also durch die äußeren Rahmenbedingungen, die die Arbeit in der Kita beeinflussen. Gemessen wird diese Qualitätsdimension anhand der Gruppengröße, dem Betreuer-Kind-Schlüssel, der materiellen Ausstattung, den Räumlichkeiten, dem Umfang der Vorbereitungszeit für die pädagogische Arbeit, dem Ausbildungsniveau der pädagogischen Fachkräfte, dem Leitbild der Einrichtung beziehungsweise des Trägers, dem Typ des Trägers, den Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte sowie durch die hierarchische Ordnung in der Einrichtung.


Organisations- und Managementqualität

Die Leistungsfähigkeit des pädagogischen Personals in der Gestaltung der pädagogischen Prozesse ist von einem guten Management abhängig. Die Qualitätsdimension Organisations- und Managementqualität bezieht sich auf die Art und Weise, wie Organisations- und Managementprozesse ablaufen. Zur Feststellung der Qualität in diesem Bereich können folgende Kriterien beachtet werden: Die fachliche Leitung, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, die Personalführung, Kooperationen mit Eltern und anderen Einrichtungen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kontakte mit Trägern und Behörden.


Ergebnisqualität

Die Ergebnisqualität nimmt die Ergebnisse dieser Prozesse in den Blick. Diese Qualitätsdimension bezieht sich auf die Feststellung von Erfolgen und Misserfolgen bei der Erreichung festgelegter Ziele. Die Ergebnisqualität bezieht sich in der Kita vor allem auf die Entwicklungs- und Bildungsergebnisse in der kognitiven, motorischen, sprachlichen Entwicklung, auf soziale Kompetenzen, emotionale Ausgeglichenheit, Bewältigungskompetenzen im Alltag, aber auch auf die Zufriedenheit von Eltern. Die Prozessqualität wirkt sich unmittelbar auf die Entwicklungsprozesse der Kinder aus. Für die Erreichung einer guten Prozessqualität sind eine gute Orientierungsqualität, eine hohe Strukturqualität sowie ein professionelles Management notwendige Voraussetzungen.


Prozessqualität

Die Prozessqualität bezieht sich auf Maßnahmen, die Prozesse zur Bildung und Betreuung von Kindern, Kooperationen und Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Einrichtung zu verbessern. Prozessqualität meint die zentralen Interaktionen zwischen den pädagogischen Bezugspersonen und dem Kind, unter den Kindern, im pädagogischen Fachteam und zwischen Eltern und Fachpersonal. Die Qualität dieser Prozesse zeigt sich vor allem in der Lernatmosphäre und den Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten des Kindes – Tagesablauf, lern- und bildungsförderliche Angebote, Interaktionen.

Gute pädagogische Prozessqualität zeigt sich, wenn…
  • Kinder eine verlässliche Betreuung erfahren;
  • das pädagogische Personal die Kinder altersgemäß und angemessen betreut;
  • die Bedürfnisse der Kinder nach Aktivität und Ruhe angemessen gestillt werden, hygienische Notwendigkeiten und das kindliche Ernährungsbedürfnis beachtet werden;
  • Kinder entwicklungsangemessen und in allen Entwicklungsbereichen gefördert werden und Gelegenheit zum Spiel erhalten;
  • ein positives Interaktionsklima mit den pädagogischen Fachkräften herrscht, in dem die Kinder Vertrauen zu den Erwachsenen aufbauen können, von ihnen lernen und gerne Umgang mit ihnen haben;
  • eine ermutigende Haltung gegenüber der individuellen emotionalen Entwicklung des Kindes gegeben ist, die ihm unabhängiges, sicheres und kompetentes Handeln ermöglicht;
  • positive Sozialbeziehungen zu anderen Kindern ermöglicht werden, indem die Umgebung und Ausstattung entsprechend ausgelegt ist und das Kind die für die positiven Peer-Interaktionen erforderlichen Unterstützungen erhält.