Der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule ist ein großer Schritt für Kinder: Die Umgebung ändert sich, mit ihr der Weg und der morgendliche Ablauf. Gleichzeitig ist das Setting ein anderes als in der Kindertagesstätte, wo die Kinder meist frei spielen und spielend lernen. Damit der Übergang nun gut gelingt und das Kind sich in der Schule wohlfühlt und entwickeln kann, benötigt es Unterstützung und gleichzeitig Geborgenheit.
Die Kooperation zwischen Schule und Kindertagesstätte ist hier elementar für den Übergang. Hierfür vernetzen sich die Kindertagesstätten von Pro-Liberis mit den Schulen der jeweiligen Stadtteile, um eine reibungslose Übernahme der Kinder vorbereiten und gewährleisten zu können.
Die Schulen und Kitas im Stadtteil tauschen sich über die zukünftigen Erstklässler und ihren jeweiligen Entwicklungsstand aus. Dieser Gedankenaustausch soll sich auch auf die drei- bis vierjährigen Kindergartenkinder erstrecken. Es finden regelmäßig Gespräche über die zu betreuenden Vorschulkinder statt. Erzieher/innen und Lehrer/innen nehmen gemeinsam am Elternabend der Kindergärten teil. Hier werden Tipps an die Eltern weitergegeben und der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule besprochen. Die Kindergarten-Gruppe hospitiert in der ersten Klasse der Grundschule unter Absprache zwischen den Kooperations- und Klassenlehrern der jeweiligen Klassen.
Durch die gegenseitigen Hospitationen können die Kinder und Erzieher/innen die Arbeit der Schule kennenlernen und umgekehrt lernen die Schüler und Lehrer die zukünftigen Schüler und ihre Einrichtung kennen. Vor der Einschulung besprechen die Leiter der umliegenden Kitas gemeinsam mit den Lehrern die Zusammensetzung der zukünftigen ersten Klassen. Die Schüler der ersten oder zweiten Klasse besuchen die Kinder im Kindergarten und lesen zum Beispiel zu einem bestimmten Thema etwas vor (Leseprojekt). Zur weiteren Vernetzung und für die engere Zusammenarbeit werden gemeinsame Feste und Aktivitäten geplant und veranstaltet. Mit zunehmender Kooperationsdauer können gemeinsame Fortbildungen geplant werden und stattfinden.
Dies ermöglicht eine Stärkung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, wobei hier der Orientierungs- bzw. Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg die Grundlage darstellt. Die enge Kooperation ermöglicht eine durchgängige Bildungsbiographie von drei bis zehn Jahren und gemeinsame Lernzeiten in institutions- und jahrgangsübergreifenden Gruppen. Langes gemeinsames Lernen fördert sowohl die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu einem Thema einzunehmen, Kooperation und Hilfsbereitschaft zu lernen als auch die soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit.