Beschwerdemöglichkeiten der Kinder

Für Kinder ist es in jeder Entwicklungsphase wichtig, ernst genommen zu werden. Insbesondere dann, wenn es um ihre Sicht der Dinge und um ihre Bedürfnisse geht. Dazu gehört auch, dass die Kinder in den Kindertagesstätten an der Organisation des Alltags mitarbeiten können. Es ist zwar abhängig von Alter und Entwicklungsstand, inwieweit Kinder einbezogen werden können. Dennoch ist beispielsweise eine Ermutigung zur Äußerung von Wünschen und Beschwerden ein wichtiger Bestandteil pädagogischer Arbeit. Jedes Kind äußert sich anders und seiner Entwicklung entsprechend mit Gestik, Mimik und verbalen Äußerungen.

Die Aufgabe der Erzieher/Innen besteht nun darin, diese Äußerungen zu erkennen und als Wunsch oder Beschwerde zu identifizieren. Dabei muss stets die Balance zwischen den Fähigkeiten des Kindes und den Notwendigkeiten des Alltags gehalten werden. Nicht jede Äußerung von Unzufriedenheit bedeutet, dass etwas am allgemeinen Ablauf geändert werden muss oder das Kind in Schwierigkeiten steckt. Es gibt ebenso Unmutsäußerungen, die mit kleineren Veränderung der jeweiligen Situation ausgeräumt werden können.

Der Fokus liegt auf der Wahrnehmung der Bedürfnisse und der daraus folgenden pädagogischen Handlung.

Die Kinder erleben entwicklungsangemessene Formen der Beteiligung und Entscheidungsbefugnis. Dies geschieht im Alltag in Form von Freiräumen, innerhalb derer sie ihren Kompetenzen entsprechend mitverantwortliche Selbstbestimmung erfahren und auch üben können. Die Vorbildfunktion der Erwachsenen muss allerdings ebenso beachtet werden. Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung, daher ist es wichtig, als Erwachsener das von den Kindern erwartete und gewollte Verhalten selbst zu praktizieren und einen respektvollen Umgang miteinander zu leben.